De En

PURPUR MEETS ... ARVO PÄRT 

EINE MUSIK-FARB-LICHTINSTALLATION

Samstag, 25. Juni 2022 | 21.00Uhr | Stadtpfarrkirche St. Jakob Villach

Bei unserem „Konzertformat“ PURPUR MEETS ... geht es um mehr als um die bloße Werkinterpretationen bekannter oder unbekannter, legendärer oder lebender Komponisten. Es geht um viel mehr als das bloße Engagement eines oder mehrerer bekannter SolistInnen und/oder DirigentInnen. Nein, es geht um ein intensives Ineinanderwirken aller Komponenten: Der Klangkörper – in unserem Falle die Zagreber Philharmoniker – und gleich drei Solistinnen von Weltrang, komplettiert durch unseren künstlerischen Leiter als Dirigent. Doch ist das nicht genug: Purpur meets … , also Purpur triff auf die lebende Komponistenlegende Arvo Pärt und sein unvergleichliches Werk.

Mit Stolz präsentieren wir ein einzigartiges Konzerterlebnis im Herzen Kärntens, in der Stadtpfarrkirche St. Jakob in Villach. Im Fokus stehen die Werke des weltbekannten estnischen Komponisten Arvo Pärt, der mit Kompositionen wie „Fratres“, „Für Alina“ „Spiegel im Spiegel“, um nur einige aus seinem bekannten Kanon zu nennen, zu Weltruhm gelang. Es ist aber nicht das erste Mal, dass wir mit Musik Arvo Pärts in Berührung kommen: Unser künstlerischer Leiter, Michael Fendre hatte bereits die Aufgabe, einige Werke Pärts uraufzuführen, etwa „In Principio“ anlässlich Graz 2003, als diese Stadt den Titel der Europäischen Kulturhauptstadt trug.

Doch handelt es sich bei diesem Konzert weder um ein eingekauftes Projekt, noch um ein, in herkömmlicher Weise aufgeführtes Programm. Wir werden mit diesem Konzert, unserer Purpur-Philosophie folgend die ausgetretenen Pfade verlassen und dem Publikum vollkommen neue sinnliche und im  wahrste Sinne des Wortes farbintensive Eindrücke vermitteln. Dafür eignet sich unser bewusst gewählter Konzertort, die Stadtpfarrkirche St. Jakob zu Villach, hervorragend. Die traditionelle Aufteilung in Bühne und Publikum wird weitergehend aufgehoben, die gesamte Kirche ist Zuschauerraum und Bühne gleichsam. Darüber hinaus wird Arvo Pärts eindrucksvolle Musik in ein Licht- Farbspiel übersetzt, vollkommen dem musikalischen Fluss folgend.
Diese Klang-Licht-Installation benötigt Platz. Aus diesem Grunde musste auch das Sitzplatzkontingent limitiert werden. Nur 350 Besucher können in den Genuss dieser fantastischen Installation kommen. Neben einem eindrucksvollen Lichtequipment werden zudem zwei Konzertflügel die Kirche zum Klingen bringen. Bei der Wahl des Streichorchesters wollten wir uns nur mit den Besten begnügen und so fiel die Wahl auf die traditionsreichen Zagreber Philharmoniker. 
Die extra für dieses Projekt ausgewählten internationalen Stars komplettieren das Ensemble und unterstreichen damit die Einzigartigkeit dieses Projektes. Bis zu drei Solistinnen gleichzeitig werden zur Klangwelt der Zagreber Philharmoniker die Kirche mit den Tonfarben Arvo Pärts ausmalen, etwa in dem selten gespielten, weil extrem aufwendigen Werk „Tabula rasa“. Die Uraufführung von „Tabula rasa“ spielte übrigens Gidon Kremer, dem Pärt dieses Werk auch gewidmet hat und mit dem unser künstlerischer Leiter, Michael Fendre dieses Doppelkonzert schon bei der Styriarte und in Lockenhaus aufgeführt hat.

Die zwei Violinsolos übernehmen in Villach Mari Samuelsen und Soyoung Yoon. Komplettiert werden sie von der Pianistin Martina Filjak. Mari Samuelsen, eine der begnadetsten Geigerinnen der jüngeren Generation und exklusiv engagiert bei der Deutschen Grammophon, wird international für Ihre Pärt-Interpretationen gefeiert. Ihre Musikvideos auf YouTube werden dabei millionenfach angewählt. Mari Samuelsen wird neben „Tabula rasa“ auch die anderen Werke mit Solovioline interpretieren: „Spiegel im Spiegel“, „Darf ich“ … und „Fratres“. Soyoung Yoon, Samuelsens kongeniale Partnerin im Werk „Tabula rasa“, arbeitet zwischen Nordamerika und Seoul mit den wichtigsten Orchestern und Dirigenten zusammen und hat sich darüber hinaus als Kammermusikerin einen internationalen Namen gemacht. Martina  Filjak, Gewinnerin des ersten Preises beim internationalen Klavierwettbewerb in Cleveland, zählt ebenfalls zu den faszinierendsten Pianistinnen ihrer Generation. Martina Filjak wird neben „Tabula rasa“ die Werke „Für Alina“, „Spiegel im Spiegel“ und die „Variationen zur Genesung von Arinuschka“ in Farbklänge verwandeln. Geleitet wird dieses Konzert von unserem künstlerischen Leiter Michael Fendre, den mit Arvo Pärt eine lange Beziehung verbindet. 

DAS KONZERT VOR DEM PROJEKT

Man wird sich natürlich fragen, warum der Verein Klangwerkstatt Purpur ganz plötzlich, aus heiterem Himmel und gerade in einer Kirche in Villach ein Konzert organisiert, ausgerechnet mit Werken von Arvo Pärt. Wer Purpur kennt, weiß, dass diese Institution immer langfristige Ziele bzw. ausgeklügelte Projekte verfolgt. Und das ist auch dieses Mal der Fall. Hinter diesem Konzert steht ein internationales Kunstprojekt, das  im Juni 2022 der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Neben dem Konzertort selbst ist auch der Konzertbeginn eine Besonderheit: 21.00Uhr! Dieses Musikkonzept benötigt Dunkelheit, denn wir lassen in der Stadtpfarrkirche St. Jakob unvergessliche Klang-, Licht- und Farbwelten entstehen.

ARVO PÄRT

Zu Arvo Pärt muss man nicht viel sagen. Er gehört mit Sicherheit zu den bekanntesten lebenden Komponisten. Mit Werken wie Fratres, Spiegel im Spiegel, Cantus in Memory of Benjamin Britten, Te Deum, Berliner Messe, um nur einige zu nennen, gelangte Pärt zu Weltruhm. Arvo Pärt wurde im Jahre 1935 in Paide (Estland) geboren. Nach seinem Studium in der Kompositionsklasse von Heino Eller in Tallinn arbeitete er von 1958 bis 1967 als Tonmeister beim estnischen Rundfunk. 1980 emigrierte er mit seiner Familie nach Wien und ging dann ein Jahr später als Stipendiat des DAAD nach Berlin.
Als einer der radikalsten Vertreter der sogenannten sowjetischen Avantgarde durchlebte Pärts Werk eine tiefe Evolution. Seine erste Schaffensperiode begann mit neoklassizistischer Klaviermusik. Danach folgten zehn Jahre, in denen er auf eigenständige Weise die wichtigsten Kompositionstechniken der Avantgarde - Dodekaphonie, Klangflächenkomposition, Aleatorik, Collage-Technik - anwandte. Nekrolog (1960), das erste dodekaphonische Werk in der estnischen Musik und Perpetuum mobile (1963) brachten dem Komponisten erste Anerkennung im Westen. In seinen Collage-Werken stehen sich avantgardistische und alte Musik schroff und unversöhnlich gegenüber, diese Konfrontation steigert sich in seinem letzten Collage-Werk Credo (1968) bis zum Äußersten. Von da an waren alle seine bisherigen kompositionstechnischen Mittel für Pärt inhaltslos geworden, sie hatten für ihn jegliche Anziehungskraft verloren. Die Suche nach seiner eigenen Stimme treibt ihn in einen beinahe acht Jahre dauernden, schöpferischen Rückzug, während dessen er sich mit dem Gregorianischen Choral, der Schule von Notre Dame und der klassischen Vokalpolyphonie auseinandersetzt.
1976 erhebt sich Musik aus dem Schweigen - das kleine Klavierstück Für Alina. Es ist offenkundig, dass Pärt mit diesem Stück zu sich gefunden hatte. Das neue kompositorische Prinzip, das er darin erstmals anwendete und Tintinnabuli (lat. Glöckchen) nannte, bestimmt sein Werk bis heute. Das Tintinnabuli-Prinzip strebt nicht nach einer progressiv anwachsenden Komplexität, sondern nach äußerster Reduktion des Klangmaterials und Beschränkung auf das Wesentliche.

PROGRAMM

Für Alina für Klavier 
Cantus in memory of Benjamin Britten für Streichorchester und Röhrenglocke
Spiegel im Spiegel für Solovioline und Klavier 
Darf ich … für Solovioline und Streichorchester 
Silouan’s Song für Streichorchester
Tabula rasa für zwei Soloviolinen, präpariertes Klavier und Streichorchester 
Variationen zur Genesung von Arinuschka für Klavier 
Fratres für Violine, Schlagzeug und Streichorchester

INTERPRETEN

MARI SAMUELSEN violine

SOYOUNG YOON violine

MARTINA FILJAK klavier

MICHAEL FENDRE dirigent

ZAGREBER PHILHARMONIKER

TICKETS:
Vorverkauf
Kartenbüro Knapp
Freihausgasse 5, 9500 Villach
T: +43 4242 27341
M: office@villacherkartenbuero.at
W: www.villacherkartenbuero.at
Abendkasse öffnet um 20 Uhr

Ticketpreise: 80€, 70€ 60€

Einlass: 20.30